Rezension Zeitung «Der Bund» Von Gisela Feuz. 02.09.2014
Ein Serienmörder geht um in Bern: In ihrem dritten Roman «Endstation Bern» verknüpft Nicole Bachmann aktuelle Themen zu einem packenden Krimi.
«Die soziale Epidemiologie befasst sich mit der Entstehung, der Auslösung und dem Verlauf von Krankheiten in Abhängigkeit von sozialen Variablen», so definierte einst Manfred Pflanz, Professor für Epidemiologie und Sozialmedizin, den Gegenstand seines Faches. Es geht also um die soziale Dimension in der Medizin und die Frage, welche Einflüsse Faktoren wie Arbeitslosigkeit oder Migration bei Krankheitsverläufen haben können.
Stur und sympathisch
Diese Fragestellung ist denn auch zentral im neuen Krimi «Endstation Bern» der in Köniz wohnhaften Autorin Nicole Bachmann, die selber einen Doktortitel im Bereich Gesundheitsforschung und Sozialepidemiologie innehält.
Wer nun aber einen furchtbar trockenen Wissenschafts-Roman erwartet, der verkennt die 50-jährige Bachmann. Wie bereits in ihren ersten beiden Krimis «Doppelblind» (2008) und «Inzidenz» (2010) lässt die Autorin auch in «Endstation Bern» ihre sture und sympathisch unperfekte Protagonistin Lou, eigentlich Dr. Louisa Beck, wissenschaftliche Mitarbeiterin im fiktiven Berner Spital Walmot, in ein packendes und fesselndes Abenteuer schlittern. Continue reading »